Kaufberatung: Worauf Sie beim Vergleich der Nähmaschinen Testberichte achten sollten?
In den letzten Jahren wurde das Nähen wiederentdeckt und erfreut sich immer größerer Fangemeinschaft. Immer mehr Foren und Blogs schießen wie Pilze aus dem Boden und beschäftigen sich eingehend mit dem Thema. Nähen ist Kult geworden. Die kreativ genähten Sachen sind individuell, cool und sehr gefragt. Viele Hobbyschneiderinnen haben sogar aus dem Hobby eine lukrative Nebenverdienst-Quelle aufgebaut und verkaufen ihre Einzelstücke auf verschiedenen Internetplattformen.
Welche Nähmaschine ist die Beste?
Kaufinteressenten stehen vor einer Riesenauswahl an Nähmaschinen. Die Preise beginnen bei knapp 90 Euro und haben noch oben keine Grenze. Gerade hier zahlt es sich aus, sich im Voraus Gedanken dazu zu machen, wie intensiv die Nähmaschine genutzt werden soll und welche eigene Erfahrung im maschinellen Nähen vorliegt. Wertvolle Entscheidungshilfe bringt das Lesen der Erfahrungsberichte von Verbrauchern mit ganz unterschiedlichen Nähkenntnissen.
Anfänger sollten ein Modell mit überschaubaren Funktionen und einfacher Bedienung wählen. Die Gefahr, aus Überforderung und Frust sonst nach kurzer Zeit das Nähen sein zu lassen, ist groß. Ein Fahranfänger setzt sich ja auch nicht sofort in einen rasanten Sportwagen. Bereits preiswerte Nähmaschinen renommierter Hersteller bringen gute Leistungen. Sie verfügen über alle gängigen Funktionen einschließlich Automatikprogrammen. Einige Nähmaschinen lassen sich beinahe ohne Handbuch intuitiv bedienen. Mit mehr Erfahrung und dem Wunsch nach erweiterten Möglichkeiten empfiehlt sich die Anschaffung einer vielseitigeren und entsprechend teureren Nähmaschine.
Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene suchen sich also die für sie interessantesten Leistungsmerkmale von Nähmaschinen heraus. Was werden sie in der Praxis wirklich benötigen? Welchen Komfort bietet die Maschine? Wie ist sie konstruiert? Denn auch hierauf kommt es an: Das Gehäuse darf aus Kunststoff statt wie früher aus Metall sein, doch sollte das ständig zu tretende Pedal aus stabilem Material bestehen. Dieses sollte nicht bei der leisesten Berührung schon einen Impuls auslösen, sondern erst bei normalem und dann fast immer beabsichtigtem Fußdruck.
Bei der Lampe ist unbedingt auf eine blendfreie Beleuchtung zu achten. Ebenso sollte der Geräuschpegel niedrig sein, da dieser bei längerem Nähen irgendwann nicht nur die Familie oder Nachbarn stört, sondern auch die Nähenden selbst. Es gibt besonders leise Nähmaschinen, die sogar den Betrieb über 22 Uhr hinaus erlauben.
Die Auswahl der Funktionen beziehungsweise des Programms sollte mühelos auf dem Bedienfeld erkennbar sein. Achtung: Dabei kann es vereinzelt vorkommen, dass die Beschriftung am Gerät auf Englisch ist und sich Sprachunkundige die Bedeutung erst umständlich aus dem Handbuch heraussuchen müssen. Bei bis zu 140 Sticharten und 260 Programmen bei einer technisch derartig umfangreich ausgestatteten Maschine ist dies gut zu wissen.
Zu bedenken ist dabei auch, dass das etwas zeitaufwendige Erreichen des gewünschten Programms nichts für Ungeduldige ist. Wie sich an diesem Beispiel zeigt, ist weniger manchmal mehr, und mit einer Auswahl unter „nur“ 19 Stichen sowie 40 Programmen lässt sich gewiss einiges anfangen. Neben dem normalen Geradstich gibt es den Zickzackstich, den Saumstich, den Blindstich und verschiedene Zierstiche wie den Muschelkantenstich. Dabei lassen sich die meisten Stiche in Breite und Länge unterschiedlich voreinstellen. Ebenso ist Rückwärtsnähen möglich.
Die Stopffunktion, Reißverschlussfunktion sowie Knopflochautomatik bedeuten extra Komfort und Zeitersparnis.
Eine Oberfadenspannung, die gleichzeitig den Unterfaden spannt, verhindert Verknotungen und Fadensalat mit zeitraubendem Entwirren. Sinnvoll ist eine selbstregulierbare Nähgeschwindigkeit. Lange Geradeaus-Nähstrecken wie zum Beispiel beim Gardinennähen, Anbringen von Säumen oder Ärmel- sowie Hosenbeinnähten gelingen bei hohem Nähtempo nicht nur schneller, sondern außerdem gerader, während beispielsweise Ärmeleinsätze, Kragenecken, Rundungen oder Abnäher langsamer zu nähen sind. Ein schlanker freier Näharm erleichtert das Nähen von Ärmeln und Hosenbeinen enorm.
Zu klären ist auch, welche Stoffarten eine Nähmaschine bewältigen kann. Die Stichplatte sollte sich auch für dickere Stoffe eignen und außer zarten Baumwoll-, Mischgewebe- oder Seidenstoffen auch mit festem Denim von Jeans oder sogar Kunstfellen fertig werden. Hierbei erweist sich auch ein versenkbarer Transporteur als hilfreich. Ebenfalls nützliche Details sind ein Fadenabschneider, ein automatischer Nadeleinfädler und eine durchsichtige Spulenabdeckung, durch die sich rechtzeitig erkennen lässt, wenn der Unterfaden zu Ende geht.
Einen besonderen Maschinentyp stellen Overlock-Nähmaschinen dar, die zu etwas höheren Preisen erhältlich sind. Einst nur industriell verwendet, sind sie heutzutage auch in einigen Privathaushalten vorhanden. Overlock-Nähmaschinen können die Kanten von einer oder mehreren Stofflagen nähen und dabei gleichzeitig heften, versäubern und Nahtzugaben beschneiden für eine saubere Kantenkontur.
Welches Zubehör empfiehlt sich für Nähmaschinen?
Nähmaschinen erfordern zahlreiches Zubehör, das zum Teil im Lieferumfang bereits enthalten ist. Verschiedenes daraus, wie zum Beispiel Garnspulen, wird fast immer durch ergänzende Zukäufe aufgestockt. Anderes Zubehör ist dem individuellen Bedarf unterworfen.
- Eine für so ein komplexes Gerät möglichst gut verständliche Bedienungsanleitung.
- Garnspulen nehmen den Unterfaden auf. Jede Garnfarbe erhält ihre eigene Spule, sodass sich ein ausreichend großer Vorrat an Garnspulen empfiehlt.
- Nadeln sollten stets in ausreichender Menge und unterschiedlichen Stärken vorrätig sein.
- Nähmaschinenfüße gibt es für unterschiedliche Zwecke. Nicht alle Arten sind automatisch im Lieferumfang enthalten, sind aber entsprechend dem Maschinentyp separat erhältlich: Universalfuß, Reißverschlussfuß, Knopfannähfuß, Knopflochsohle, Kräuselfuß, Blindstichfuß.
- Mit dem Schraubendreher lassen sich die Stichplattenschrauben lösen und die Fadenspannung der Spulenkapsel einstellen.
- Eine extra Kanten- beziehungsweise Quiltführung bietet zusätzlichen Nähkomfort.
- Vom Garnhalter gibt es die senkrechte und waagerechte Variante.
- Mit dem Nahttrenner lassen sich unerwünschte Nähte oder Missgeschicke effektiv und schonend beseitigen.
- Der Fingerschutz bewahrt vor Verletzungen.
- Der spezieller Schraubenzieher für Nähmaschinen ist zum gelegentlichen Justieren gedacht.
- Nähmaschinen-Öl pflegt einzelne Metallteile und erhält ihre reibungslose Funktion.
- Eine Abdeckhaube schützt die Nähmaschine bei Nichtgebrauch und beim Transport.
- In der Zubehörbox lassen sich die vielen kleinen Zubehörteile übersichtlich, platzsparend und staubgeschützt verstauen.
Overlock-Maschinen
Eine Overlock ist eine hoch komplexe Nähmaschine, die den Rand eines Stoffes bearbeitet. Dabei vernäht und säubert sie nicht nur den Stoff, sondern schneidet ihn zugleich. So ergeben sich ordentliche und gerade Kanten, wie bei einer professionellen Verarbeitung. Da eine Overlock eine komplizierte und komplexe Maschine mit vielen Einstellmöglichkeiten ist, ist eine einfache Bedienung und ausführliche Anleitung wichtig. In den obigen Tests wurden Overlocks betrachtet, die primär für den privaten Hausgebrauch angeboten werden, also für eine Hobbynäherin. Eine Overlock ersetzt keine normale Nähmaschine, sie wird für andere Einsatzbereiche als die Nähmaschine verwendet.