Conrad TE689NL Wetterstation im Test

Für etwas über 30 Euro bietet Conrad eine Wetterstation mit vielen Funktionen an. Aber Funktionsvielfalt ist nicht alles, auch Bedienung und Zuverlässigkeit müssen stimmen. Hier gibt es leider ein paar Schwächen bei dieser günstigen Wetterstation. Das Testgerät wurde freundlicherweise von Conrad.de für einen Testzeitraum von sechs Wochen zur Verfügung gestellt.

Ausstattung und wichtige Funktionen

  • Wetterstation
  • ein Außensensor (max. lassen sich drei Sensoren mit der Wetterstation verbinden)
  • Wetterprognose basierend auf Luftdruckveränderungen
  • Funkuhr und Datum
  • Weckerfunktion
  • minimal und maximal Temperaturen, der letzten 24 Stunden
  • relativer Luftdruck
  • Luftdruck-Historie für die letzten 24 Stunden
  • Anzeige der Mondphasen

Bilder der Conrad TE689NL Wetterstation

Verarbeitung

Wie bei fast allen getesteten Wetterstationen ist die Verarbeitungs- und Materialqualität auch bei der Conrad TE689NL eher einfacher Natur. Das Gehäuse der Wetterstation ist komplett aus Kunststoff gefertigt. Für die Seiten und die Rückseite wurde schwarzer, für die Front silberner Kunststoff verwendet. Das ganze Design der Station ist betont eckig gehalten. Auf mich wirkt die Optik der Funkwetterstation etwas veraltet.

Der Außensensor ist gerätetypisch sehr schlicht und in einem hellen grau gehalten. Er kommt ohne eigenes Display aus. Das Batteriefach muss mittels zwei kleinen Kreuz-Schrauben aufgeschraubt werden.

Handhabung

Die günstige Wetterstation ist recht schnell in Betrieb genommen. Zuerst werden die Batterien in den Außensensor eingelegt und danach in die Wetterstation. Die Batterien sind nicht Teil des Lieferumfangs.

Nach wenigen Sekunden empfängt die Station bereits die Daten des Außensensors. Wenn dies nicht der Fall ist, kann manuell in den Suchmodus gewechselt werden. Dazu muss die „Pfeil runter“ Taste für etwa drei Sekunden gedrückt werden. In unserem Test hat die initiale Verbindung allerdings immer zuverlässig funktioniert.

Während der Inbetriebnahme können zwei wichtige Punkte eingestellt werden. Zum einen kann die Einheit für den angezeigten Luftdruck bestimmt werden, zum anderen die Höhenmeter des aktuellen Standorts.

Die Wetterstation zeigt sehr viele Informationen auf einmal an. Im oberen Bereich des Displays findet sich als Piktogramm dargestellt die aktuelle Wetterprognose mit dem dazugehörigen Wetter-Trend. Darunter befindet sich ein Balkendiagramm welches den Verlauf des Luftdrucks der letzten 24 Stunden darstellt. Der aktuelle Luftdruck wird als Zahlenwert darunter ausgegeben. Die Einheit für den Luftdruck kann nach dem persönlichen Geschmack eingestellt werden (inHg, hPa/mBar oder mmHg). Der Luftdruck kann auf die eingestellte Höhe (im Display erscheint Local) oder umgerechnet auf Meereshöhe (Display = Sea Level) ausgegeben werden.

Die Größe der angezeigten Symbole und Werte ist so gewählt, dass sie aus eineinhalb Metern noch gut abgelesen werden können. Bei größeren Entfernungen wird das Ablesen etwas schwieriger. Der Hersteller hat leider ein spiegelndes Display eingebaut, so dass es bei ungünstigen Lichtverhältnissen zu Spiegelungen kommen kann, die ein Ablesen der Werte etwas erschweren.

Die TE689NL von Conrad kann wahlweise aufgehängt oder stehend aufgestellt werden. Damit sie stabil steht, hilft ein herausklappbarer Bügel.

Wie schon bei ihrem besseren Schwestermodell der Conrad Meteotime liegt auch der Conrad TE689NL eine sehr gute Bedienungsanleitung bei. Es werden alle Funktionen und Anwendungen ausführlich beschrieben. Hier könnten sich alle anderen Marken oder Hersteller eine dicke Scheibe abschneiden. Denn Anleitungen werden bei den meisten Herstellern von je her eher Stiefmütterlich behandelt.

Bei der Handhabung leistet sich diese Wetterstation allerdings einen ziemlichen Ausreißer. Wichtige Tasten für die Bedienung der Station sind nicht an der Front angebracht, sondern im Batteriefach. Das ist besonders ärgerlich, wenn bspw. die gespeicherten Minimal- oder Maximaltemperaturen abgerufen werden sollen.

Dazu mussv die Wetterstation in die Hand genommen, das Batteriefach geöffnet und die entsprechende Taste gedrückt werden.

Das die Beschriftung der Tasten im Batteriefach auch viel zu klein und unlesbar ist, kommt noch erschwerend hinzu. Tasten auf der Gehäuserückseite sind schon ein Fauxpas in der Bedienung, aber Funktionen im Batteriefach zu platzieren ist unverständlich.

Empfang und Messung

Wichtige Kriterien bei der Bewertung einer Wetterstation sind natürlich die Genauigkeit der Temperaturmessung und der Wetterprognose.

In Punkto Temperatur-Genauigkeit konnte die Conrad TE689NL überzeugen. Der Außensensor arbeitet im Vergleich zu unserem geeichten Referenzthermometer erfreulich genau. Es gab bei unserem Testmodell nur einen kleinen Unterschied von +0,1 °C, was als verschwindend gering angesehen werden kann. Der Temperaturmesser in der Basisstation lag dafür aber etwa +0,5°C daneben. Diese Abweichung liegt noch im Bereich normaler Toleranz. Auch bei der gemessenen Luftfeuchtigkeit gab es nur minimale Abweichungen.

Laut der gut geschriebenen Bedienungsanleitung hat die Wetterprognose eine Genauigkeit von 70%. Ungefähr kommt dieser Wert, bei allen Wetterstationen, die eine Prognose auf Basis von Luftdruckveränderungen betreiben, hin. Die Conrad fällt hier weder positiv noch negativ aus der Rolle.

Nicht überzeugen konnte die TE689NL allerdings bei der Empfangsqualität zwischen Außensensor und Station. Hier ist die günstige Wetterstation von Conrad im Vergleich zu den anderen Wetterstationen, wie der Conrad Meteotime DV229NL (zum Test) etwas zurückgefallen. Das Testszenario war für alle Stationen gleich: Abstand zwischen Außensensor und Wetterstation von sieben Metern, getrennt durch eine Kalksandsteinmauer. Unser Testmodell hatte hier des öfteren Verbindungsabbrüche. Zuverlässig wurde die Verbindung erst, nachdem der Abstand auf 5 Meter reduziert wurde.

Fazit

Im großen und ganzen ist die Conrad TE689NL eine solide Wetterstation, die mit vielen Funktionen und guter Messgenauigkeit punktet. Negativ fiel nur die Verbindungsqualität zwischen Außensender und Empfänger und die Bedientasten im Batteriefach auf.