Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von über einhundert Euro, ist die TFA Dostmann Tempesta 300 sicherlich eine der teuersten Wetterstationen in unserem Test. Dafür erhält der Kunde aber auch eine meteorologische Wetterprognose von Wetterdirekt und viele Wetterdaten, die günstigere Stationen nicht anzeigen können.
Ausstattung und wichtige Funktionen
- Wetterstation und Außensensor inkl. Display
- passende Batterien für Empfänger und Sender
- Funkuhr
- Wetterprognose für den aktuellen und die drei nachfolgenden Tage, inkl. Tageshöchst- und Tiefst-Temperaturen
- gespeicherte Minimum und Maximum Temperaturen
- Unwetterwarnung
Verarbeitung
Das Gehäuse der Wetterstation ist fast komplett aus mattiertem schwarzen Kunststoff gefertigt. Nur eine kleine Leiste, auf der die Bedienschalter angebracht sind und die Seiten, sind aus einem silbernen Kunststoff. Die Basisstation ist sehr ansprechend und modern gestaltet. In Punkto Verarbeitung gibt es bei der TFA Dostmann Tempesta 300 keine Beanstandungen.
Das Display nimmt fast die komplette Front der Station ein und lässt sich gut, bis zu einer Entfernung von zwei Metern, ablesen. In der Standardeinstellung ist die Schrift etwas kontrastarm, aber der Kontrast kann über die Set-Taste eingestellt werden.
Die Basisstation kann entweder aufgestellt werden, oder an die Wand gehängt werden. Aufgestellt steht sie sehr stabil und ohne zu Wackeln. Zwei Schrauben und Dübel für die Wandmontage werden mitgeliefert. Bei der Wandmontage ist zu beachten, dass aufgrund der Bauform der Station, die Station etwas von der Wand absteht.
Der Außensensor ist in einem hellen grau gehalten. Er besitzt ein eigenes Display, auf dem die aktuelle Temperatur und die gemessene relative Luftfeuchtigkeit im Wechsel angezeigt werden. Der Außensender kann wahlweise aufgestellt oder an einer Wand befestigt werden. Ein spezielle Wandhalterung liegt der Station bei.
Handhabung
Die Einrichtung der TFA Tempesta 300 erfolgt in mehreren Schritten. Wie bei allen getesteten Wetterstationen müssen auch bei der Tempesta die Batterien in einer speziellen Reihenfolge eingelegt werden. Zuerst die zwei AA-Batterien in den Außensensor und direkt danach die zwei C-Batterien in die Basisstation.
Nachdem die Batterien eingelegt sind, verbindet sich die Wetterstation mit dem Außensensor. Die Daten werden dann innerhalb von einer Minute auf dem Display angezeigt. Dann wartet die TFA Tempesta 300 auf den Empfang der Daten für die Region, inkl. der entsprechenden Landkreisliste. Im Display wird die Information: „Suche Landkreisliste bitte warten“ angezeigt. Dieser Prozess kann sich etwas hinziehen. Wenn die Landkreisliste gefunden wurde, kann der passende Landkreis mittels der SET-Taste ausgewählt werden. Nachdem nun der Landkreis ausgewählt wurde, wartet die Station auf den Empfang der Wetterdaten. Auch dies kann wieder einige Stunden in Anspruch nehmen. Die Einrichtung und Einstellung der Region hat im Test zuverlässig funktioniert. Bis der komplette Einrichtungsprozess durchgearbeitet war, vergingen aber einige Stunden, in denen auf die Landkreisliste oder die Wetterdaten gewartet wurde.
Das Besondere an dieser Wetterstation sind ihre vielen Anzeige-Möglichkeiten: So lassen sich die Voraussagen auf Tagesebene zusammengefasst, für heute und die nächsten drei Tage, anzeigen. Alternativ kann auch eine Untergliederung in einzelne Tagesabschnitte gewählt werden. Dann wird die Prognose für vormittags, nachmittags, abends oder nachts angezeigt.
Die Bedientasten sind im unteren Beriech der Basisstation angebracht, darunter leidet etwas die Erreichbarkeit der Schalter. Allerdings sind die Knöpfe groß genug und so weit auseinander platziert, dass sie gut bedient werden können. Bei unserem Testmodell mussten die Schalter allerdings recht stark gedrückt werden, damit die Betätigung von der Station erkannt wurde. Die Knöpfe erzeugen beim Druck ein Klickgeräusch, wenn die Taste aber nicht komplett durchgedrückt werden, wird die Eingabe nicht erkannt. Dieser falsche Druckpunkt der Tasten sorgt für Verwirrung und führt leider zu Punktabzug bei der Handhabung.
Eine Stärke der Tempesta 300 von TFA Dostmann ist die Vielzahl der prognostizierten Wetterdaten. Auf Knopfdruck lassen sich
- Regenwahrscheinlichkeit
- Windstärke
- Windrichtung
- Anzahl Sonnenstunden
- Tageshöchst- und Tiefstwerte
ausgeben. Immer für die nächsten Tagesabschnitte oder für die nächsten drei Tage.
Empfang und Messung
Sobald der Kontakt zwischen Außensender und Basisstation aufgebaut ist, ist die Funkverbindung sehr stabil. In unserem mehrwöchigen Test gab es keine bemerkten Verbindungsabbrüche. Der Testaufbau ist wie bei allen Wetterstationen gleich gewesen: Basisstation und Außensender stehen sieben Meter Luftlinie, durch eine Kalksandsteinmauer getrennt voneinander.
Auch die Wetterprognose konnte im Test-Zeitraum fast immer zuverlässig geladen werden. Im mehrwöchigen Test ist nur einmal der Fall eingetreten, dass die Prognose für in drei Tagen nicht empfangen wurde. Dann wird im entsprechenden Feld auf dem Display leider nichts angezeigt. Am nächsten Tag zeigte die Station wieder eine Wetterprognose für alle Tage an. Grund für diesen Aussetzer könnte die regionale Lage unseres Büros sein. Dieses befindet sich nur einen halben Kilometer Luftlinie zur Landesgrenze Deutschland/Frankreich, also wirklich am Rand des Abdeckungsbereichs.
Die Prognose-Daten werden übrigens von Wetterdirekt zur Verfügung gestellt. Übermittelt werden auch die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdiensts. Diese werden als Lauftext, Ton oder per leuchtender LED dargestellt. Bei welcher Warnstufe die Wetterstation wie reagiert, kann individuell eingestellt werden.
Hinweis: Die Wetterprognose von Wetterdirekt funktioniert für über 300 Landkreise in Deutschland. Damit ist das Prognose-Netz recht feinmaschig und kann recht gute Voraussagen liefern. Allerdings funktioniert die Vorhersage dafür auch nur innerhalb Deutschlands. Laut Angabe des Herstellers liegt die Abdeckung bei 98% der Bevölkerung.
Die Qualität der Prognose konnte sich im Test beweisen. Die Voraussagen für die nächsten Tagesabschnitte waren recht zuverlässig, wobei es natürlich auch zu Fehlprognosen kam. Im direkten Vergleich zu Wetterstationen, die ihre Prognose auf Luftdruckveränderungen aufbauen, waren die Voraussagen der Tempesta 300 deutlich zuverlässig- und aussagekräftiger. Überzeugen konnten vor allem die Werte für Regenwahrscheinlichkeit und Anzahl Sonnenstunden, da diese ein recht gutes Bild über die Wetterentwicklung geben.
Bei den lokal gemessenen Temperaturen der Station und des Außensenders gab es leider leichte Abweichungen von unserem geeichten Referenzthermometer.
- Innen: + 0,4°C / +2 Prozentpunkte
- Außen: -0,1°C / -3 Prozentpunkte
Fazit
Die TFA Tempesta 300 ist eine satellitengestützte Wetterstation mit recht zuverlässiger Wetterprognose. Die prognostizierten Wetterdaten sind vielfältig und erweisen sich in der Praxis als recht genau. Positiv aufgefallen sind die vielen Einstellungsmöglichkeiten der Station. So lässt sich z.B. der Kontrast des Displays individuell bestimmen und auch das Verhalten bei einer Unwetterwarnung. Leichten Punktabzug gibt es in Punkto Bedienung und aufgrund des hohen Preises.