Siemens MS42006N Allesschneider im Test

Der MS42006N Allesschneider aus dem Traditionsunternehmen Siemens überzeugt durch seinen Preis. Ob das Modell die Bezeichnung Allesschneider verdient hat, lesen sie in unserem ausführlichen Testbericht.

Verarbeitung

Das Gehäuse ist komplett aus Kunststoff. Die Materialien sind stabil allerdings nicht wirklich hochwertig. Nach längerem Gebrauch entstehen an den Stellen, an denen der Schlitten entlang fährt, deutlich Kratzer. Der Klappmechanismus besteht aus winzigen Plastikteilchen, die abbrechen können.

Gesprart wurde bei diesem Modell aber nicht am Messer, dieses ist sehr scharf und solide.

Im zusammengeklappten Zustand ist das Gehäuse 195 mm hoch, 102 mm breit und 330 lang. Die Maschine ist mit 1,56 kg sehr leicht.

Das Design ist einfach aber nicht hässlich.

Bilder des Siemens Allesschneider

Funktionalität und Ausstattung

Funktionalität:

Der einfache Allesschneider, baugleich mit dem Bosch MAS4201N, verfügt über eine Geschwindigkeitsstufe. Dauerbetrieb bietet das Modell nicht an. Der Momentschalter ist an Einschaltsicherung gekoppelt. Erst wenn zwei Knöpfchen (Einschaltsicherung und Einschalttaste) gedrückt sind, geht der Motor an. Nach dem Einschalten kann die Einschalt-Sicherung losgelassen werden. Wird die Einschalttaste losgelassen, geht die Maschine wieder aus.

Ausstattung

Zur Ausstattung gehört ein Schlitten (Daumenschutz) und ein Restehalter. Eine Auffangschale oder eine Messerabdeckplatte, wie z.B. der Bosch MAS9101N Metall Allesschneider (Test) hat dieses günstige Gerät nicht.

Bedienung/Handhabung

Die Bedienung des Allesschndeiders ist denkbar einfach. Zuerst muss der Fingerschutz-Schlitten in die seitliche Führungsrille eingehängt werden, danach kann es losgehen. Die Bedienelemente sind gut zu erreichen. Der Einschaltschutz (Start durch Betätigung von zwei Knöpfchen) ist effizient. Für Erwachsene stellt diese Methode kein Problem da, für Kinder ist es allerdings eine große Herausforderung.

Vor dem ersten Gebrauch sollte das Messer ordentlich sauber gemacht werden. Bei vereinzelten Modellen ist Schmierfett an der Messeroberfläche zu finden. Da Motorfett sehr haftend ist, reicht Spülmittel nicht aus. Hochprozentiges Alkohol auf einem Wattepad löst das Fett.

Die Einstellung der Schnittbreite reicht bis 17 mm und ist stufenlos.

Die Reinigung ist ein wichtiges Thema. Ist die Reinigung zu aufwendig, wird der Allesschneider nicht verwendet. Und wer ein solches Gerät besitzt, sollte ihn auch nutzen.

Nach Gebrauch wird das Gehäuse und das Messer mit einem feuchten Tuch abgewischt. Das Messer kann einfach, ohne Werkzeug, abgenommen werden. In die Spülmaschine darf es aber nicht. Alle Teile, die bei der Bedienung verschmutzen, sind leicht zu reinigen. Allerdings geraten Krümmel und Säfte vom Schneidegut in Rillen und Ritze. An diese Stellen heranzukommen ist etwas aufwendig. Eine gründliche Reinigung ist also etwas schwierig. (Tipps zum richtigen Umgang mit Allesschneidern hier)

Die Bedienungsanleitung ist einfach und verständlich beschrieben, alle Schritte sind in Piktogrammen ausführlich bebildert.

Das Gerät lässt sich leicht zusammenklappen und platzsparend verstauen. Auf der Unterseite des Gehäuses sind Halterungen, die das 1m lange Kabel zusammengerollt halten. Die Einzelteile wie Schlitten und Restehalter können am Gehäuse selbst nicht befestigt werden und fliegen meist in Schubladen rum. Erfahrungen zeigen, dass der Allesschneider eher ohne dieses Sicherheitszubehör benutzt wird, da die Suche nach dem Schlitten und Restehalter Zeit in Anspruch nimmt. Nicht so bei Modellen, bei denen dieses Zubehör direkt am Gehäuse verstaut wird.

Richtig stabil steht das Gerät auf der Arbeitsfläche nicht. Dafür ist der Allesschneider zu leicht (1,5 kg) und auf der Auslagefläche – das Teil des Gehäuses, das ausgeklappt wird – fehlenden stabilisierende Saugknöpfe.

Alle Teile des Allesschneiders können über die Siemens Homepage nachbestellt werden.

Schneideleistung

Überrascht waren wir von der Schärfe des Messers. Der günstige Preis spiegelt sich im Gehäuse aber nicht im Messer wieder.

Das Messer ist mit einem Wellenschliff versehen. Diese Schliffart ist ein Allrounder und wird bei den meisten Allesschneidern verwendet (mehr zu den Schliffarten auf unserer Kaufberatung-Seite).

Der 100 Watt starke Motor verfügt über genügend Kraft um durch hartes Brot sowie durch harte Wurst zu schneiden. Der Lauf ist sehr ruhig. Richtig dünne gleichmäßige Scheiben schafft die Maschine allerdings nicht wirklich zu schneiden. Dafür ist das Gehäuse nicht gut genug verarbeitet. Die Wand, auf die das Schnittgut drückt (hellgrau abgesetzt) ist nicht sehr stabil und gibt bei Druck nach. Das Ergebnis sind keilförmige Scheiben. Wirklich dünne, gleichmäßige Scheiben Schinken oder Carpaccio können nicht geschnitten werden. Bei Käse oder Brot ist es weniger ein Problem.

Fazit

Der Siemens MS42006N schneidet alles, vor allem aber Brot. Das Messer ist überraschend scharf. Der günstige Preis spiegelt sich im Gehäuse wieder. Und hier liegt das Problem. Wirklich dünne, gleichmäßige Scheiben kann die Maschine nicht schneiden. Hier gibt die einfach verarbeitete Rückwand (Anschlagplatte) nach. Bei Käse oder Wurst ist es weniger ein Problem, Schnittbild bei Schinken oder Carpaccio ist aber nicht zufriedenstellend.
Im Vergleich zu den meisten Allesschneidern ist dieses Gerät mit Abstand das günstigste. Daher ist eine Gegenüberstellung mit den teuren Modellen unfair. Mit dem Siemens MS42006N erhält man einen günstigen und guten Allesschneider, der alles schneiden kann, allerdings nicht wirklich dünn. Lange Lebensdauer darf ebenfalls nicht erwartet werden, dafür können alle Ersatzteile einzeln nachgekauft werden.