Der einfache Hadmixer von Bosch MFQ3530 kommt ohne viel Schnick Schnack aus, überzeugt aber mit seiner konstant guten Leistung. Mit Rührbesen und Knethacken ausgestattet, knetet er selbst schweren Hefeteig sicher glatt. Auf welche Schwächen wir bei diesem recht günstigen Gerät dennoch gestoßen sind, lesen sie im folgenden Testbericht.
Verarbeitungsqualität:
Der Handmixer ist aus hartem und hochwertigem Kunststoff gefertigt und macht einen sehr stabilen und wertigen Eindruck. Der Einrastmechanismus für das Rührwerkzeug ist aus stabilen Plastik. Auch wenn wir im ersten Augenblick diese Lösung kritisch fanden, konnten wir in unserem Test keine Nachteile feststellen. Die Knethacken und die Rührbesen rasten sicher ein. Die Kräfteübertragung funktioniert ohne Reibungsverluste. Abnutzungserscheinungen gab es in unserem mehrwöchigen Test nicht.
Wird das Modell allerdings mit dem Krups 3 Mix 9000 (zum Test) verglichen, kommen deutliche Qualitätsunterschiede zu Tage. Das Krups Modell ist wesentlich edler und hochwertiger verarbeitet, liegt dafür allerdings auch in einer anderen Preisliga.
Nach unserer Meinung ist der Bosch MFQ3530 baugleich mit dem Siemens MQ955PE (zum Test).
Bilder des Bosch MFQ3530 Handmixer
Ausstattung:
Dieses Modell verfügt über wenig Ausstattung. Es ist ein klassischer Handrührer in Kastenform mit Rührquirlen und Knethacken. Aus der MFQ 35 Reihe gibt es Schwestermodelle mit erweitertem Zubehör, wie den Verkaufsschlager Bosch MFQ3540 Handrührer (zum Test), der mit einem Pürier-Stab und Mixbecher ausgestattet ist. Das getestet Modell, der Bosch MFQ3530, hat lediglich einen Anschluss für den Pürierstab. Der Stab kann auf Wunsch separat nachgekauft werden kann.
Handhabung
Der Handrührer ist mit ca. 800 Gramm Gewicht recht leicht und liegt gut in der Hand. Der gummierte Griff ist ergonomisch geformt und bietet guten Halt. Auch mit fettigen Händen ist der Drehregler mit dem Daumen gut zu erreichen und zu bedienen. Damit kann die Geschwindigkeit in 5 Stufen sehr granular geregelt werden. Für volle Leistung auf Knopfdruck gibt es die Moment-Stufe bzw. die Turbostufe.
Wird der Schieberegler nach rechts geschoben, erhöht sich die Geschwindigkeit bis zum maximalen Wert auf fünfter Stufe. Die Turbostufe befindet sich links von der Ausgangssituation. So kann es passieren, dass versehentlich beim Runterschalten die Null-Einstellung unterschritten und der Regler bis zur Turbo Einstellung geschoben wird. Das kann viele Spritzer in der ganzen Küche bedeuten. Ein gravierendes Manko in der Handhabung ist es nicht, da es reine Gewohnheitssache ist, den Schieberegler nicht ganz bis bis zum Anschlag zu schieben.
Die Einsätze rasten gut ein lassen sich mit einem Knopfdruck leicht lösen. Die springen regelrecht raus.
Die Rührstäbe sind lang und stabil. Vorteilhaft ist es, weil der Teig nicht direkt am Gehäuse ist, wenn dieser etwas hoch krabbelt. Allerdings leidet der stabile Stand. Sind die Knethacken mit Teig verschmiert ist ein sicheres Abstellen fast unmöglich. Der Schwerpunkt ist ungünstig weit vorne und der Mixer kippt leicht nach vorne. Im Nachfolgemodell der MFQ 36 Linie, wurde das Problem des unsicheren Stands behoben, wie Zum Beispiel beim MFQ 36300.
Beim Mixen gibt es sehr wenig Spritzer, und wenn etwas daneben geht, das Gehäuse lässt sich einfach abwischen.
Unsere Recherchen haben ergeben, dass manche Kunden den grau abgesetzten Bereich am Heck, „die Haifischflosse“ bemängeln. Sie bleibt bei kleinen Schüsseln am Rand hängen. Wir haben alle uns zur Verfügung stehenden Schüsseln getestet, von klein bis groß, und konnten dieses Manko nicht reproduzieren. Der Heck war bei keiner einzelnen Schüssel im Weg.
Funktionen:
Der Bosch MFQ3530 wird mit 450 Watt Leistung beworben. Allerdings sagt diese Angabe recht wenig aus. Geräte mit größeren Watt Zahlen können genau so gute oder schlechtere Ergebnisse erzielen. Hier kommt es auf die Feinjustierung zwischen Motor und Getriebe und auf die Kräfteübertragung an. Der angegebene Watt Wert sagt lediglich aus, wie die Leitungen und Sicherung ausgelegt sein müssen um das Gerät zu betreiben. Marketingabteilungen ziehen zwar die Wattzahlen gerne als Vergleichswert heran und werben damit, das ist aber irreführend und nicht richtig. Richtig wäre es zwischen 450VA Scheinleistung und ca. 110W Wirkleistung zu unterscheiden.
Bei schweren Teigen konnten wir eine Leistungsaufnahme von bis zu 110 Watt messen. Mehr braucht das Gerät nicht um einen schweren Hefeteig glatt zu rühren. Die Kräfteübertragung funktioniert gut, die Ergebnisse sind sehr zufriedenstellend. Allerdings hat das Gerät Schwierigkeiten, Teige mit mehr als 750 Gramm Mehl vernünftig schnell zu verarbeiten. Da kommt der Handmixer an seine Grenzen. Unseren leckeren Pizzateig mit 500 Gramm Mehl (zum Rezept) hat er innerhalb von 3 Minuten sehr schön weich geknetet. Nach 30 Minuten hatten wir einen schönen weichen Teig, wie auf dem Bild zu sehen.
Bei längerem Rühren wurde das Gerät warm, allerdings nicht heiß. War der Teig zu dick, wurde die Geschwindigkeit minimal gedrosselt. Die Knethacken haben sich aber konstant weitergedreht.
Aber nicht nur schwere Hefeteige musste der „kleine“ Handmixer verarbeiten. Getestet wurde auch das einfache Aufschlagen von Sahne, Milch und Eiweiß. Auch wenn dieses Modell für das Aufschlagen etwas mehr Zeit als manche andere Konkurrenzmodelle benötigt, waren die Ergebnisse sehr gut. Unterschiedliche Zutaten wurden gleichmäßig verrührt.
Fazit
Der klassische Handmixer, Bosch MFQ3530, ist ein kraftvolles Paket der gute Ergebnisse liefert. Mit knapp 800 Gramm Gewicht – inklusive Rührwerkzeug – liegt er gut in der Hand und lässt sich auch mit fettigen Händen gut bedienen. Bei längerer Benutzung versagt er nicht, sondern wird höchstens warm. Schwere Teige konnte der Handrührer zwar mühselig aber stetig glatt rühren. Bei Sahne oder Eiern gab es überhaupt keine Probleme. Insgesamt überzeugte dieser Handmixer in unserem Test in voller Breite und wurde verdient Testsieger. Der Siemens MQ955PE ist Baugleich. Bei dem Modell Bosch MFQ3540 wird der gleiche Handmixer inclusive Kunststoff Stabmixer und Rührbecher geliefert.